Das Schulprogramm der Carl-Maria-von-Weber-Schule wurde auf der Schulkonferenz am 2.3.2023 beschlossen.


Leitideen

  • Selbstverständnis der Weber-Schule
  • Lernkultur an unserem Gymnasium
  • Unser Gymnasium als Europaschule
  • Unser Gymnasium als MINT-freundliche Schule
  • Entwicklungskultur an der Weber-Schule


Schulprogramm – Leitideen

Die Carl-Maria-von-Weber-Schule ist ein Gymnasium im unmittelbaren Zentrum der Stadt Eutin. Unser Namensgeber ist der Komponist, der bis heute das kulturelle Leben der Stadt prägt auch bis in den Musikunterricht unserer Schule hinein. Seit der Gründung 1910 hat sich die inhaltliche Ausrichtung der Schule verändert. Sie ist sukzessive gewachsen, was sich auch an der architektonischen Vielfalt der Gebäude ablesen lässt.
Wir verstehen uns als ein modernes Gymnasium, als zukunftsorientiert und zukunftsoffen. Entwicklung und Neuerungen, schulische Reaktionen auf Veränderungen und den gesellschaftlichen Diskurs gehören zu unserem Selbstverständnis. Die Weber-Schule ist Vorbild und Erfahrungsraum für Zukunftsfähigkeit und fühlt sich deren zentralen Werten der Gerechtigkeit und der ökologischen Orientierung verpflichtet. In diesem Sinne erleben wir unsere Schule als gemeinsamen Weg in die Welt.


Selbstverständnis der Weber-Schule

Unser Gymnasium ist ein Ort der Bildung. Die Partizipation und Selbsterfahrung der Schülerinnen und Schüler sowie der Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und dieser untereinander sind darin elementar. Wir verstehen uns als soziale und sich gegenseitig und gemeinsam verantwortlich fühlende Schulgemeinschaft auf der Grundlage von Toleranz, Respekt und Anerkennung von Vielfalt. Daher fördern wir das Gemeinschaftsgefühl und identifizieren uns mit unserer Schule. Hierzu dienen vielfältige Veranstaltungen des schulischen Lebens wie z. B. Klassen- oder Schulfeste, sportliche oder musikalische Veranstaltungen sowie schulische Wettbewerbe. Wir leben einen wertschätzenden Umgang und kommunizieren respektvoll, angemessen und empathisch.
Die Weber-Schule erkennt Vielfalt und individuelle Entwicklung aller Mitglieder unserer Schulgemeinschaft an. In diesem Sinne fördern und fordern wir die Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler unter den Bedingungen und Standards eines zeitgemäßen Gymnasiums. Wir haben ein differenziertes Bild von den Potenzialen und Interessen unserer Schülerinnen und Schüler, zu deren Entfaltung wir mit größtem professionellen Engagement beitragen wollen. Zur Förderung werden vielfältige unterrichtliche Differenzierungsmaßnahmen durch zusätzliche Kurse ergänzt. Dabei werden neben fachlichen auch überfachliche Kompetenzen geschult. Weiterhin gibt es zahlreiche Maßnahmen der Förderung von Neigungen und Begabungen. Diesem Ansatz sind insbesondere das Programm der Orientierungsstufe und der Wahlpflichtbereich, die Angebote der Offenen Ganztagsschule sowie die Begabungsförderung verpflichtet.


Lernkultur an unserem Gymnasium

Lernen gestalten wir als aktive und motivierte Auseinandersetzung mit dem Wissen über Gegenwart und Vergangenheit sowie über Natur, Technik, Gesellschaft und Kultur.
Im Unterricht an unserer Schule setzen wir zunächst Schwerpunkte des wissenschaftsorientierten Lehrens und Lernens sowie in der Oberstufe des wissenschaftspropädeutischen Arbeitens. Wir realisieren eine Vielfalt von Lernangeboten.
Eine Vielzahl aktivierender Unterrichtsmethoden prägt diese Lernprozesse. Wissen, Handeln, Entdecken und Gestalten: Das Zusammenspiel dieser für den Menschen grundlegenden Kompetenzen liegt uns am Herzen.
Für den Lernerfolg tragen wir gemeinsam Verantwortung. Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule lernen engagiert und motiviert. Die Lehrkräfte sind verantwortungsbewusst und unterstützen die ihnen anvertrauten jungen Menschen bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung, insbesondere beim Lernen. Wir beachten die Bedeutsamkeit der Zeit zum Lernen und für die eigene Entwicklung. Die schulische Lernzeit nutzen wir alle effizient. Ebenso beachten wir die psychische und physische Gesundheit und das Wohlbefinden aller an unserer Schule. Hierfür ist die Arbeit in multiprofessionellen Teams von besonderem Nutzen. Lehrkräfte werden dabei durch Mitarbeitende der Schulsozialpädagogik, der Schulbegleitung, Pädagoginnen und Pädagogen besonderer Förderschwerpunkte und externe Spezialistinnen und Spezialisten unterstützt, wie z. B. bei schulischen Präventionsveranstaltungen (im Rahmen unseres Präventionskonzeptes). Dadurch ist im Unterricht sinnstiftendes Lernen in einer bestmöglich pädagogisch gestalteten Lernumgebung möglich.
Die Weber-Schule fördert und fordert Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Potenziale, ihrer Begabungen, Interessen und Bildungswünsche. Dafür tragen wir alle gemeinsam Verantwortung und schaffen eine Verbindlichkeit der Lernprozesse und der Auseinandersetzung mit den Anforderungen des Förderns und Forderns. Hierfür werden regelmäßige Rückmeldungen über die Entwicklungen gegeben, insbesondere durch Formate der Elternarbeit und regelmäßige Beratungen sowie eine umfassende zertifizierte Studien- und Berufsorientierung.


Unser Gymnasium als Europaschule

Die Weber-Schule ist eine Europaschule, die in Europa vernetzt ist. Alle Mitglieder der Schulgemeinschaft sind weltoffen. Im Unterricht werden vielfältige inhaltliche Anbindungen und Beispiele aus der europäischen Wissenschafts- und Kulturgeschichte sowie der Gegenwart in Europa thematisiert. Wir entwickeln auch durch unsere Austauschprojekte sowie das European Youth Parliament die Mündigkeit und Demokratiefähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler und tragen zur Erfahrung von Selbstwirksamkeit bei.


Unser Gymnasium als MINT-freundliche Schule

Die Carl-Maria-von-Weber-Schule versteht sich als MINT-freundliche Schule und gestaltet eine entsprechende Programmatik. Sie fördert die mathematisch-naturwissenschaftlichtechnische Ausbildung aller Schülerinnen und Schüler zum einen im regulären Unterricht der Fächer Mathematik, Biologie, Physik und Chemie sowie Informatik von der Klassenstufe 5 bis zum Abitur, ergänzt durch die Förderung in außerunterrichtlichen Aktivitäten sowie Projekten. Außerdem fördern wir die Grundbildung im MINT-Bereich, indem wir Wahlpflichtunterricht mit unterschiedlichen mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkten anbieten. Unterschiedliche schulinterne Wettbewerbe im MINT-Bereich sind fest in unserer Jahresplanung verankert. Des Weiteren motivieren und unterstützen wir unsere Schülerinnen und Schüler auch an regionalen und nationalen Wettbewerben teilzunehmen und leiten sie hierbei an.


Entwicklungskultur an der Weber-Schule

Die programmatische Ausrichtung und Entwicklungskultur wird von den Werten wie Wertschätzung, Transparenz und Partizipation, großer Innovationsbereitschaft und Lösungsorientierung sowie systemischer Denkweise geprägt. Die verantwortlichen Personen unserer Schule sind dieser Kultur verpflichtet.
Die Weber-Schule kultiviert eine gute, vertrauensvolle und auf das Gemeinwohl ausgerichtete Zusammenarbeit aller schulischen Gremien, deren Arbeit flexibel und professionell auf Änderungen der Bedingungen reagiert. Wir betreiben ein systematisches Qualitätsmanagement und pflegen eine entsprechende Schulentwicklungskultur. Dabei legen wir Wert auf eine große Entwicklungsoffenheit.


Entwicklungsschwerpunkte

Die folgenden Entwicklungsschwerpunkte stehen im Schulprogramm für die Jahre 2022/23
und 2023/24 zur Bearbeitung:

  • Pausenkonzept
  • Vertretungskonzept
  • Förderkonzept
  • Fremdsprachenkonzept
  • Wahlpflichtbereich
  • Weber-Aktivitäten
  • Lernraumkonzept
  • Aktivitäten des L-Kollegiums


Pausenkonzept

Zielstellung ist die Steigerung der Attraktivität und Möglichkeiten der Pausengestaltung für unsere jüngeren Schülerinnen und Schüler durch die Neugestaltung der Schülerbücherei, die auch andere Möglichkeiten als Pausen- und Spieleraum bieten soll. Außerdem sollen Möglichkeiten im Sinne einer Bewegten Pause geschaffen und umgesetzt werden.


Vertretungskonzept

Ziel ist es, die Qualität und Kontinuität des Unterrichts so weit wie möglich zu erhalten und so wenig Unterricht wie möglich ausfallen zu lassen. Die in einem Vertretungskonzept darzustellenden Regeln sollen Transparenz und Berechnenbarkeit für die Lehrkräfte, die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern schaffen. Das Vertretungskonzept ist zwischen der Schulleitung, dem Örtlichen Personalrat und der Gleichstellungsbeauftragten abzustimmen.


Förderkonzept

Das Förderkonzept orientiert sich an den erfahrungsgemäßen Bedarfen der Kinder und Jugendlichen und entwickelt nachhaltige, differenzierte Angebote. Wir unterstützen Schülerinnen und Schüler in der individuellen Entwicklung ihrer fachspezifischen und ihrer sozialen Kompetenzen. Dabei geht es zum einen um konkrete Unterstützungsangebote wie Deutsch als Zweitspache, LRS-Training oder Förderkurse in einzelnen Fächern. Zum anderen bieten wir vielfältige Maßnahmen zur schulischen Förderung von Begabungen und Talenten an, beispielsweise in Wettbewerben, Enrichmentprogrammen und anderem mehr. Unser Ziel ist es hier, engagierten, begabten und interessierten Schülerinnen und Schüler noch differenziertere Möglichkeiten zu erschließen.
Fördermaßnahmen sind immer auch zu verstehen als Einfordern von Engagement und zielführendem Lernverhalten aufseiten der Schülerinnen und Schüler, die mithilfe gezielter Maßnahmen und Beratung, wie zum Beispiel dem Mentoring-Programm, angeleitet und verpflichtet werden, an ihrer persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Schülerinnen und Schüler übernehmen so Verantwortung für das eigene Lernen.
Um möglichst ressourcenschonend zu arbeiten, sollen auch solche Nachhilfeangebote ausgebaut werden, die Oberstufenschülerinnen oder Oberstufenschüler einbeziehen, die durch Qualifizierungsmaßnahmen wiederum in ihrer eigenen Entwicklung gefördert werden. Kontinuierlich findet individuelle Förderung auf allen Ebenen im Fachunterricht statt.


Fremdsprachenkonzept

Den Erwerb interkultureller und kommunikativer Kompetenzen in andere Sprachen erachtet die Carl-Maria-von-Weber Schule in ihrer Funktion als Europaschule als Grundvoraussetzung für

  • die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler
  • die zukünftigen Bildungs- und Arbeitschancen
  • ein wertebasiertes friedliches Zusammenleben
  • Offenheit gegenüber allen Kulturen, Religionen und Gesellschaftsformen.


Wahlpflichtbereich

Ein neues Konzept des Wahlpflichtunterrichts für die Jahrgangsstufen neun und zehn wird mit dem Schuljahr 2022/23 erstmals umgesetzt. Unser Ziel ist es, den Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit den Entwicklungsaufgaben gerade dieser Lebensphase zu eröffnen.
Das neue Fächerangebot soll dem spezifischen Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler Rechnung tragen und den Jugendlichen Anregungen über den bisherigen Unterricht hinaus bieten. Mit einer breiteren Wahlmöglichkeiten wird auch den individuellen Neigungen der Jugendlichen Rechnung getragen.
Die zurzeit angebotenen Fächer – als dritte Fremdsprache Spanisch, Französisch oder Latein, außerdem Darstellendes Spiel, Technik/Astronomie und Psychologie – erweitern und bereichern die bisherigen fachlichen Bezüge des Unterrichts. Die Schülerinnen und Schüler erweitern so ihre Erfahrungen und Kompetenzen, erwerben fundierte Kenntnisse in bisher nicht bekannten fachlichen Gebieten und gewinnen die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit zu entwickeln.
Alle Fächer orientieren sich an curricularen Vorgaben und sind gleichwertig. Durch den Wahlpflichtunterricht wird grundsätzlich keine Entscheidung für ein Oberstufenprofil vorweggenommen.


Weber-Aktivitäten

Wir verstehen unsere Schule als gelebte Sozialgemeinschaft auf der Grundlage von Toleranz, Respekt und Anerkennung von Vielfalt.
Die Schulgemeinschaft wird mithilfe von identifikationsstiftenden Aktivitäten, wie z.B. Schulfesten und Projekttagen, gestärkt. Die für die Weber-Schule charakteristischen Veranstaltungen und Wettbewerbe sind fest im Schuljahr eingeplant und die wichtigsten Aspekte zur Organisation dieser Veranstaltungen werden dokumentiert und weitergegeben.
Eine Arbeitsgruppe, zusammengesetzt aus Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften, koordiniert gemeinsam die sogenannten Weber-Aktivitäten und erstellt einen Veranstaltungskalender für ein Schuljahr.
Regelmäßige Evaluationen reflektieren die Umsetzung der Veranstaltungen und ermöglichen ein flexibles Reagieren auf veränderte Begebenheiten und Wünsche.


Lernförderliche Gestaltung und Nutzung des Schulgebäudes
und seiner Räume/Lernraumkonzept

Das Ziel der Umsetzung von Lernräumen ist die generelle Verbesserung von Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler sowie von Lehrbedingungen für die Lehrkräfte. Dies meint im Wesentlichen die Unterstützung von schüleraktivierenden und schülerorientierten Lernprozessen. Ferner sollen zuverlässige technische Lern- und Lehrbedingungen eine ganzheitlich durchdachte Unterrichtsvorbereitung und Unterrichtsentwicklung ermöglichen, in der die Gestaltung des Raumes mit einbezogen wird und so neue Möglichkeiten eröffnet werden.
Der Lernraum wird zu einem besonderen Ort des Fachunterrichtes, an dem pädagogisch, didaktische und methodische Lehr- und Lernkonzepte bewusst umgesetzt und dadurch sichtbar werden; er wird somit zum „dritten Pädagogen“. Der Lernraum wird bei der Erzeugung und bewussten Gestaltung neuer, besserer und von den Lehrkräften entwickelter Lernsettings neu gedacht. Individuell gestaltete und auf den jeweiligen Fachunterricht ausgerichtete Lernräume sollen ebenso die Flexibilität widerspiegeln, die von Schülerinnen und Schülern später im Arbeitsleben erwartet wird.


Aktivitäten des L-Kollegiums

Wir, die Lehrkräfte, möchten unseren Schülerinnen und Schülern gern mit bestmöglicher Energie und Zugewandtheit entgegenkommen. Hierfür benötigen wir eine entsprechende innere Stabilität, die und auch langfristig zur Verfügung steht. Gemeinsame und passende Aktivitäten sollen die physische und die psychische Ebene in den Blick nehmen, dies zu fördern bzw. zu stabilisieren.