Der freie Autor Renatus Deckert stellte am Mittwoch dieser Woche die Tagebücher Victor Klemperers vor. Klemperer war Professor in Dresden und erlebte als Deutscher jüdischen Glaubens sämtliche Stadien der Diskriminierung, Entrechtung und Bedrohung, denen diese Menschen während der Herrschaft des Nationalsozialismus ausgesetzt waren.

Zahlreiche Verbote und Sanktionen gegen Juden hielt Klemperer in seinem Tagebuch fest und zeigt die immer größer werdenden Gefahren, in denen sich die Juden befanden, auf. Er dokumentierte täglich, was er beobachtete oder erlebte: Terror, Schikanen, Razzien, immer neue Verbote, die das Leben nicht nur einschränkten, sondern es nicht mehr wirklich lebbar machten.

Anhand der Auszüge aus Klemperers Tagebüchern konnten die Schülerinnen und Schüler des 11. und 13. Jahrgangs sehr gut nachvollziehen, wie jüdische Deutsche aus der deutschen Gesellschaft ausgegrenzt, entmenschlicht und dann auch ermordet wurden. Vor allem wurde sehr deitlich, was diese Situation mit den Opfern macht, was es für sie bedeutet, so leben zu müssen. So ergab sich, auch durch die gut ausgewählten Ausschnitte aus den Tagebüchern eine Innensicht von Nazi-Terror, der Schikanen und Ohnmacht der Opfer.

Die Schüler folgten der Lesung interessiert und ergriffen und es schloss sich ein lebhaftes Gespräch zwischen dem Referenten und der Schülerschaft an.

Gerade in Zeiten neu aufkeimender Intoleranz und Diffamierung von Menschen oder Gruppen verstand es Renatus Deckert, den Schülerinnen und Schülern eindringlich aufzuzeigen, wozu diese Haltung in letztere Konsequenz führen kann. Die Schülerinnen und Schüler dankten es ihm mit lebhaftem Beifall.

Text und Bild: Frau Stieg