Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern,
ich schreiben euch und Ihnen herzliche Grüße und möchte in diesem Brief einige Dinge aus dem Schulalltag berichten und zugleich einige Neuigkeiten darlegen, die das Bildungsministerium auf den Weg gebracht hat.
Im letzten Brief habe ich den Rumänien-Austausch bereits angesprochen und angekündigt. Nun sind unsere rumänischen Gäste schon angereist und von den Familien aufgenommen worden. Auch das pädagogische Projekt ist umgesetzt worden. Unter Leitung von Frau Friedrichsen haben alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 die Wasserqualität der Eutiner Seen in Theorie und Praxis erforscht. Diese kann zwar insgesamt als gut eingestuft werden, jedoch ist der Eutiner See bereits jetzt überdüngt. Dies ist fachlich bedeutsam, m. E. pädagogisch wichtiger sind die menschliche Begegnung und die interkulturellen Erfahrungen, die der Austausch mit sich bringt. Es ist eine große Freude zu sehen, wie offenherzig das Kennenlernen geschieht und erfüllt uns mit Dankbarkeit, diesen Austausch mit unseren rumänischen Freuden schon mehr als 25 Jahre erleben zu dürfen.
Zeitgleich sind einige Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 und 12 unter Leitung von Herrn Johannwille in Odense / Dänemark. Dieser Austausch ist ebenso eine Herzensangelegenheit für uns. Es ist dank des Engagements der Lehrkräfte gelungen, dass die Austauschfahrten gefördert werden von Erasmus +, einem EU-Programm. Beide interkulturellen Begegnungen zeigen, wie gut das Europaschulprogramm umgesetzt wird.
In der vergangenen Woche lud der Vorstand turnusgemäß zu einer Sitzung des Schulelternbeirates ein. Diese bot viel Raum für Gedankenaustausch zu verschiedenen Themen, u. a. zur Unterrichtverteilung des zweiten Halbjahres, zur Vertretungssituation und der mehr oder weniger ernsthaften Umsetzung von Aufgaben zum eigenverantwortlichen Lernen, zur neuen Kontingentstundentafel als Grundlage aller Planungen und zur Idee eines gemeinsamen herbstlichen „Grillabends“ von Eltern und Lehrkräften. Auch die Idee und der Entwurf eines Schulkodex` wurde diskutiert. Dieser soll die gemeinsamen Werte und die sich davon ableitenden Verhaltensweisen darstellen: Wie sind wir? Was ist uns gemeinsam wichtig? Wie wollen wir miteinander umgehen und wie verhalten wir uns?
Natürlich hat der Halbjahreswechsel wieder personelle Änderungen mit sich gebracht. So waren neben einigen Wechseln von Lehrkräften neue Stundenpläne nötig. Wir können die geforderte Unterrichtverteilung erfüllen und zusätzlich eine Stunde Mathematik in der Klassenstufe 9 und eine Stunde Englisch in der Klassenstufe 10 erteilen. Weiterhin haben wir Förderkurse Mathematik in den Klassenstufen 7 und 8 sowie neuerdings auch in der Klassenstufe 11 eingerichtet und hoffen, durch diese zusätzliche, gezielte Förderung Lücken schließen zu helfen, wobei dies natürlich auch eine Anleitung zur Selbsthilfe ist und häuslich durch zusätzliche Übungen fortgesetzt werden muss. Mit Blick auf die Versetzungskonferenzen im Sommer ist dies bedeutsam aus individueller Sicht und mitunter auch für den Jahrgang. Nach der SEB-Sitzung habe ich mir nochmals die verfügbaren aktuellen Notenentwicklungen angesehen. Die Frage der Anzahl der Klassen bei Wechsel von 6 nach 7 scheint nun doch offen, evtl. ist bei der Neuzusammensetzung der Klassen eine Verschlankung von 5 zur 4 Klassen angezeigt. Die Vorgaben des Bildungsministeriums gehen von 29 Schülerinnen und Schülern pro Klasse aus. Auch wenn in den Halbjahreszeugnissen noch weniger Problemgehalt in den Noten zu erkennen war, muss man diesen jetzt doch als gestiegen bewerten und bei einigen Problemen in den Versetzungskonferenzen auf eine Vierzügigkeit reduzieren.
Damit sind wir bei weiteren Vorgaben des Bildungsministeriums: Eine ganze Anzahl von Regelungen wurden und werden geändert. Der Presse waren die Kürzungen zu entnehmen; hier kurz: In der Sek. I sind vier Stunden weniger vorgesehen, eine in den Naturwissenschaften, eine in den Gesellschaftswissenschaften, eine in den ästhetischen Fächern und eine in Englisch. Damit möchte man u. a. die Belastung verringern und der flächendeckenden Einführung des Faches Informatik mit vier Stunden entsprechend. In der Sek. II werden acht Stunden gekürzt, v. a. dadurch, dass neben dem Profilfach nur noch ein Kernfach auf erhöhtem Anforderungsniveau fünfstündig zu unterrichten ist. Da es bisher in den Jahrgangsstufen 12 und 13 zwei Kernfächer auf erhöhtem Niveau waren, werden hierdurch vier Stunden gespart. Dies ist eine KMK-Angleichung an die Beleg- und Prüfungsregelungen anderer Bundesländer. Vergleichsweise wenig Auswirkungen hat die Verlegung des Wirtschaftspraktikums in die Klassenstufe 11.
Bei den Vorgaben der neuen Kontingentstundentafel der Sek. I haben wir versucht, gute Umsetzungen zu finden. Kürzungen wurden in Englisch, Geographie, Biologie und Physik sowie Musik und Kunst umgesetzt. Wir haben aber auch Zugewinn und Verbesserungen generiert. Deutsch und Mathematik sind geringfügig gestärkt, Darstellendes Spiel wurde als ordentliches Unterrichtsfach in der Klassenstufe 6 eingeführt und Chemie sowie Wirtschaft/Politik werden ab dem neuen Schuljahr bereits ab Klassenstufe 8 unterrichtet.
Weitere Änderungen von Vorgaben des Bildungsministeriums stehen bevor. So wird sich die Verteilung und die Anzahl von Klassenarbeiten in der Sek. I ändern. Der endgültige Erlass sollte zeitnah erscheinen, sodass ich dann wieder berichten werde.
Sicher kennen alle auch das System der Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter. Für dessen Umsetzung ist der Kreis Ostholstein zuständig. Dieser hat ein neues System eingeführt, das Pooling. Der Kreis will einen geeigneten Leistungserbringer beauftragen, in einem gewissen Gebiet einheitlich zu agieren und die Ressourcen, die für eine Schule bereitgestellt werden, vor Ort zu verwalten. Mit dem matthiehaus hat der Kreis einen sehr renommierten und geschätzten Leistungserbringer für Eutin ausgewählt. Vorbehaltlich einer noch ausstehenden Unterzeichnung der Vereinbarung zum Pooling zwischen dem Kreis, der Schule und dem matthiehaus, wird das Pooling bei uns ab dem nächsten Schuljahr eingeführt. Genauere Regelungen hierzu werden nach der ausstehenden Unterzeichnung mitgeteilt.
Soweit zu einigen grundsätzlichen Planungsfragen und -ideen. Sicher werden diese noch um weitere Überlegungen, Regelungen und Neuigkeiten, die das Bildungsministerium, der Schulträger oder wir als Schule auf den Weg bringen vervollständigt. Auch davon werde ich dann berichten.
Herzliche Grüße
Dr. Thomas Eggers, OStD
Schulleiter