Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern,

ich wünsche allen ein frohes und friedvolles neues Jahr 2023!

Nun neigen sich die Weihnachtsferien dem Ende zu. Hoffentlich hatten alle harmonische und erlebnisreiche Feier- und Ferientage. Auch wenn die Weihnachtsferien oft mit vielen Feiern und Erwartungen beladen sind, gab es sicher viele gemütliche Stunden im Kreise der Familien und Freunde, war Nähe und Gemütlichkeit zu spüren und Besinnlichkeit in den Gedanken und Wärme in den Herzen.

Möge das neue Jahr allen Frieden bringen, mögen Gemeinsamkeit und konstruktive Gedanken dazu beitragen, die globalen Probleme der vergangenen Jahre zuversichtlicher zu tragen. Mögen die deutlich geringer bemessenen Corona-Restriktionen euch, liebe Schülerinnen und Schüler, wieder mehr soziale Erfahrungen und Erlebnisse in Gruppen schenken und damit Chancen ermöglichen, euch selbst im Umgang mit anderen Menschen zu erfahren.

Gerade in den Monaten vor den Weihnachtsferien hat sich die Bedeutung von Stabiler Gesundheit gezeigt. Viele von uns waren krank, teilweise wochenlang. Dadurch war der Unterricht stark belastet; Schülerinnen und Schüler, fehlten, konnten nicht kontinuierlich lernen, mussten anschließend schnell Vieles nachlernen und aufholen. Lehrkräfte mussten den Unterricht oft situativ anpassen, Planungen kurz- und mittelfristig anpassen, individuell zusätzlich fördern und eine enorme Menge an Vertretungsstunden leisten – herzlichen Dank allen für die konstruktive Art dieser Bewältigung!

Aus dieser Phase können wir aber auch etwas für zukünftige Lernprozesse lernen:

  • Unterricht ist in verschiedensten Formen möglich und sinnvoll, natürlich unter Berücksichtigung des Alters, der Lernerfahrungen und der Selbstständigkeit. Unsere jüngeren Schülerinnen und Schüler brauchen in Vertretungsstunden Lehrkräfte in Präsenz. Ab der Klassenstufe 8 sollten wir verstärkt lernen, auch selbstständige Aufgabenbearbeitungen allein oder in Gruppen, wie z. B. Wochenpläne, zu leisten. D. h. zum einen es müssen geeignete Aufgaben, Materialien und Sozialformen angedacht und ausgearbeitet werden, zum anderen muss die Einstellung zum Lernen, die Zielstrebigkeit und die Ernsthaftigkeit der Lernenden auch gegeben sein, damit Lernen Sinn macht und Freude bringt. Diese Aspekte müssen zu Beginn der Mittelstufe besprochen und eingeübt werden. Ab der Klassenstufe 9, erst Recht in der Oberstufe, muss es gut und effizient möglich sein, Vertretungsstunden in solchen Formen eigenverantwortlichen Arbeitens mit und ohne Aufsicht produktiv für erfolgreiches Lernen zu nutzen.
  • Dies bedeutet aber auch, dass die Lernorte und die Lernzeiten mitunter individuell gestaltet werden dürfen. Insofern kann es manchmal erlaubt und sinnvoll sein, dass eine Schülerin/ein Schüler lieber in der Schule arbeitet, während eine andere/ein anderer sich lieber in seine häusliche Umgebung zurückzieht und dort lernt. Wir alle dürfen dann nicht einfach der einen/dem einen ein besseres Lernen als der/dem anderen zuschreiben.
  • Die Digitalisierung gibt für solche Arbeitsformen eine zusätzliche Chance. Videokonferenzen, digital gestützter Austausch, kollaboratives Schreiben, gemeinsame Erstellung an einem digitalen oder digital gespeicherten Produkt, das IServ-Aufgabenmodul, die E-Mail-Kommunikation, die Bereitstellung von zusätzlichen Impulsen, digitale Formen von Rückmeldungen oder Fremd- und Selbstkontrolle, zusätzliche Lernvideos … sind nur einige dieser neuen Anregungen. Sie sind aber nur ein Geschenk, wenn sich alle dieser Formen mit der richtigen Einstellung zuverlässig bedienen.
  • Moderne Schulen nutzen auch solche Formen des Arbeitens und Lernens und erfolgreiche Lernprozesse können in ganz verschiedenen Formen altersangemessen gelingen, wenn sie nur von der richtigen Einstellung und von pädagogischer Expertise getragen werden. Erwachsene kennen ähnliche Entwicklungen auch aus ihren Firmen und der Modernisierung der Arbeitswelt.

Mit Blick auf das nächste Schulhalbjahr müssen wir leider davon ausgehen, dass uns die Anzahl der Lehrerstunden nicht mehr so reichhaltig zur Verfügung stehen. Im vergangenen Halbjahr gingen wir zu Beginn von einer sehr guten Versorgung aus, die leider durch teilweise langfristige Erkrankungen nicht durchtrug. Im nächsten Schulhalbjahr werden wir in der Planung von weniger zugewiesenen Stunden ausgehen müssen.

Insofern bin ich umso froher, dass wir in den vergangenen Monaten gemeinsam so viel geschafft haben und trotz der schwierigen Phase massiver Erkrankungen bei Vielen enorm viel Unterricht und Lernen realisiert wurde und zusätzliche Geschenke, wie z. B. das Herbstfest, die Weber’sche Weihnacht oder die zahlreichen kleinen Weihnachtskonzerte und Weihnachtsfeiern, uns alle bereichert haben.

Herzliche Neujahrsgrüße

Dr. Thomas Eggers, OStD
Schulleiter