Am 16. Mai besuchten drei der neunten Klassen die KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Auf dem Gelände befand sich von 1938-1945 das größte Konzentrationslager Nordwestdeutschlands.
Merle und Leonie teilen hier ihre Eindrücke:
Schon beim Anblick des Geländes bei der Anfahrt wurden uns die schrecklichen Verbrechen, die dort geschehen waren, ein bisschen bewusster und die bis dahin lockere Stimmung im Bus wurde ein bisschen gedrückt. Während der Tour, die teilweise in eigens von den Häftlingen erbauten Gebäuden stattfand, wurde einem allmählich immer klarer, wie real und unmenschlich die Taten waren. Besonders eindrucksvoll und bedrückend war die riesige ehemalige Fabrikhalle, in der die Häftlinge unter Zwang Ziegelsteine produzieren mussten.

Der Raum war vollkommen leer und dunkel, aber so groß, dass man sich kaum vorstellen konnte, wie viele Menschen dort gleichzeitig arbeiten mussten. Die hergestellten Ziegelsteine wurden über einen eigens dafür angelegten Kanal, der etwa 6 km lang ist, und den die Häftlinge nur mit Schaufeln ausgruben, zur Elbe transportiert.

Ein weiterer zentraler Ort des Besuchs war das Haus des Gedenkens. Dort sind auf langen, schlichten Tafeln die Namen von etwa der Hälfte der bekannten Toten der mehr als 42.000 Menschen verzeichnet, die in Neuengamme und seinen Außenlagern ums Leben kamen. Die Namen der übrigen Verstorbenen sind nicht bekannt. Während man durch die Reihen der Namen ging, wurde einem vor Augen geführt, wie viele Leben und individuelle Schicksale ausgelöscht wurden.
Einige Gedanken von Schülerinnen und Schülern:
„Besonders die privaten Briefe von den Angehörigen an die Opfer haben uns beeindruckt.“
„Da stand so ein riesiger alter Baum, als wir den sahen, dachten wir wow, der stand schon damals genau hier.“
„Ich hätte nie gedacht, wie groß das Gelände wirklich ist, obwohl es „nur“ eins der kleineren Lager war.“

Fotos und Text: Merle und Leonie (9d)